Die Habitatnutzung mariner Organismen, insbesondere von Fischen und marinen Säugern, ist für die Definition geeigneter Schutzgebiete aber auch für die Standortwahl von Offshore Windparks von besonderer Bedeutung. Ungeachtet dessen sind die Lebensraumansprüche vieler dieser Tiere nur spärlich bekannt. Telemetrische Untersuchungen können einen direkten Einblick in das Verhalten von Fischen und Meeressäugern geben und so dazu beitragen die Lebensraumansprüche dieser Tiere besser zu verstehen. Unser Team ist auf Fragestellungen dieser Art spezialisiert und beherrscht hierfür eine Vielzahl telemetrischer Methoden und Austrüstung (akustische Telemetrie, Pop-up archival & PIT-Tagging).
Im Falle der akustischen Telemetrie markieren wir Fische mit Ultraschallsendern, die wir dann über im Untersuchungsgebiet ausgebrachte Hydrophone lokalisieren können. Typische Ergebnisse solcher Studien stellen Visualisierungen genutzter Habitate (Karten) aber auch Schätzwerte zur Charakterisierung der Standorttreue wie Verweildauer und Wiederkehrraten dar.
Pop-up archival tags geben insbesondere Aufschluss über die Habitatnutzung (pelagischer) Wanderfische, werden aber auch zur Berechnung der Mortalität von ungenutztem Beifang genutzt. Diese Tags lösen sich vom markierten Fisch nach einem zuvor programmierten Zeitpunkt (oder nach dessen Ableben), und übermitteln aufgezeichnete Daten über einen Satelliten an uns.
PIT-tags gestatten die automatische Identifikation wiedergefangener Fische und werden daher vielfach im Rahmen von Fang-Wiederfang (Capture-Recapture) Experimenten zur Bestimmung der fischereilichen Mortalität eingesetzt.